21.05.2021: Die schreckliche Nachricht: Die Berlinfahrt muss wegen Corona abgesagt werden. Doch Dank des engagierten Einsatzes einiger Lehrer, konnte sie auf die Woche nach den Sommerferien verschoben werden. Zwar verkürzt, aber nicht weniger erlebnisreich.

Am 14.09.21 konnte die langersehnte Reise also beginnen. Nach abgeschlossenen Corona Tests und Kontrollen hat die Hauptstadt Deutschlands also fast jeden von uns nach einer vierstündigen Zugfahrt in Empfang genommen. Doch für einen Schüler war die Reise bereits am Augsburger Bahnhof mehr oder weniger beendet. Er hatte auf Grund eines falsch positiven Coronatests das Privileg, 2 Tage später eine Privatreise als Nachzügler anzutreten.

Für die Elite Bayerns gilt: „Nur das Beste!“. So erwartete uns nichts Geringeres als die 4 Sterne von Europas größtem Hotel Estrel. Nachdem wir uns eingerichtet hatten ging es auch schon los Richtung Stadt. Schnell stellte sich heraus, dass die Berliner großen Wert auf materielle Dinge legten, sodass ein Schüler bis heute noch nach seinen 20€ sucht, während – nach Abhandenkommen eines Ausweises -, ein Berliner mit einer neuen Identität durch die Stadt schlendert. Mit unseren 1A Sightseeing Guides, Herr Stahl und Frau Rönnau, erkundeten wir den restlichen Tag die Stadt mit dem Bus und konnten so erste Eindrücke von Berlin „erspreen“.

Natürlich gut ausgeschlafen und mit dem besten Frühstück im Magen, starteten wir also in den Mittwoch. Los ging es mit der Spreefahrt, sodass wir Berlin auch vom Boot aus kennenlernen konnten. Danach trennten sich unsere Wege und mit zwei Gruppen wurde sich direkt ins Berliner Innenleben gestürzt. Im wahrsten Sinne des Wortes ging es für den einen Teil tief hinunter in die Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges. Diese sind unter der ganzen Stadt verteilt, unter anderem sogar in einer U-Bahnstation. Währenddessen erkundeten die Anderen Berlin zu Fuß unter Betrachtung weiterer historischer Aspekte, wie der Geschichte des Brandenburger Tors, oder der alten Mauerreste, die an die Ost-Westteilung Deutschlands erinnern. Beschleunigt wurde der Stadtrundgang jedoch durch – wie sollte es auch anders sein – einen plötzlich aufkommenden Regen, der uns zum Schirm aufspannen und Pause machen zwang. Nachdem es wieder aufgehört hatte, fuhren wir mit der Bahn, oder diejenigen, die diese verpassten mit dem City-Roller, zu den Hackeschen Höfen, die uns mit ihrer ausgeprägten monotonen Vielfältigkeit beeindruckten. Nicht überzeugt von der wahren Architektur Berlins, sollte der Humor der Einheimischen unser Interesse wecken. Ein Impro-Theater kam dafür gerade richtig, um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen und danach mit etwas Berliner (Abend-) Luft sinnvoll zu nutzen.

Da uns der späte Mittwochabend zur freien Verfügung stand, machten am Tag darauf diverse Gerüchte die Runde, wie z.B. über auf dem Hotelflur nächtigende Schülerinnen. Unser Programm am Donnerstag begann mit dem Besichtigten eines interaktiven Museums über die Lebensverhältnisse der damaligen DDR-Bürger. „Mit allen Sinnen Geschichte erleben.“ – unter diesem Motto stand der Besuch des Museums. Anschauliche Darstellungen, wie eine nachkonstruierte Wohnung oder ein Fahrsimulator, untermauerten dies. Um diese Eindrücke zu verarbeiten, legten wir eine kleine Pause in einer Mall ein. Während die Mädchen ihrer Shoppingsucht freien Lauf lassen konnten, rätselten die Jungs, woher sie den Ort bereits kannten. Als wahrer Experte half Herr Stahl ihnen auf die Sprünge und erklärte ihnen, dass hier schon Modelmama Heidi Klum während eines GNTM-Drehs ihren Walk hingelegt hatte. Nach der Aneignung ausgesprochen wichtigen Fachwissens, erwartete uns ein Besuch der Ausstellung „Berlin 1933-1944. Zwischen Propaganda und Terror“. Diese bestand aus Anzeigetafeln, die in chronologischer Reihenfolge über die Ursprünge und Ausmaße des NS-Regimes informierten. Besonders die Leidensgeschichte der Juden hat uns sehr erschüttert und zum Nachdenken angeregt. Als nächstes konnten wir den geschichtlich äußerst bedeutsamen Checkpoint Charlie auf unserer Liste der wichtigsten Sehenswürdigkeiten abhaken. Dieser stellt einen alten Grenzübergang zwischen Ost und West dar und ist besonders bekannt dafür, dass hier oft auch sowjetische und amerikanische Panzer aufeinandertrafen. Die Stunden darauf sollten wir mit etwas Freizeit auskosten. Am späten Nachmittag trafen wir uns aber wieder, um die Aussicht über den Dächern Berlins zu genießen. Also ging es für uns rund 200m in die Höhe auf den Alexanderturm, um gegen die Höhenangst anzukämpfen. Der Blick von oben war unbeschreiblich. Ein Highlight der Reise war für einige von uns der Karaoke-Abend. Dort bekamen wir ein exklusives Konzert von Frau Edel und Herrn Stahl, in Berlin besser bekannt unter dem Bandnamen „Edelstahl“. Mit ihrer grandiosen Performance des Liedes „Hit me baby one more time“, rissen sie uns alle vom Hocker, sodass auch der letzte Abend ein gelungener war.

Den letzten Tag in Berlin gingen wir ganz entspannt an und starteten somit erst gegen Mittag mit dem gemeinsamen Programm. Davor musste jedoch erst einmal das Chaos der vergangenen Tage beseitigt werden, was sich schnell als Teambuilding Maßnahme herausstellte. Um den Zusammenhalt weiter zu fördern, eignete sich später dann ein Escape-Room besonders gut. In kleinen Grüppchen galt es, die in der Schule hart erarbeiteten Problemlösungsstrategien praktisch anzuwenden und die Herausforderung im besten Fall ohne weitere Streitereien zu meistern. Dies gelang den einen mehr, den anderen weniger. Nach vier erlebnisreichen Tagen und natürlich erholsamen Nächten traten wir wehmütig die Heimreise an. Die Zugfahrt gestaltete sich ganz unter dem Motto der restlichen Fahrt und erwies sich nicht als weniger amüsant, sodass sie einen würdigen Abschluss der Reise darstellen konnte.

Natürlich bestand unsere Fahrt nicht ausschließlich aus gemeinsamen Programmpunkten. Uns blieb zwischendurch oft genug Zeit, Berlin auf eigene Faust zu erkunden oder den Komfort der Hotelbetten auszunutzen. Somit wurden auch Orte, wie das Madame Tussauds, der Berliner Zoo, einige weitere Museen, der Ku‘damm, Kreuzberg oder kulinarische Entdeckungen, wie die berühmte Currywurst, nicht ausgelassen.

Im Namen der gesamten Jahrgangsstufe bedanken wir uns bei Herrn Stahl, Frau Edel, Herrn Schmid, Frau Rönnau und Frau Treutler-Gomoll für ihr Engagement, ihre unermessliche Geduld und ihr erfolgreiches Bemühen, diese Reise für uns unvergesslich zu gestalten.

Lara Haspolat, Anne Streble, Eric Ferk  (Q12)

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