Wie nachhaltig lebt die Schulgemeinschaft des RDGs?

Im Rahmen des W-Seminars „Ökologie rund ums RDG“ verfasste die Schülerin Renata Aziz ihre Seminararbeit zum Thema „Der ökologische Fußabdruck des Rudolf-Diesel-Gymnasiums“, wofür sie unteranderem Schüler*innen und Lehrer*innen bat einige Fragen des ökologischen Fußabdrucks zu beantworten, um schlussendlich Aussagen darüber tätigen zu können, wie nachhaltig die Schulgemeinschaft des RDGs lebt.

Dieser Artikel über jene Seminararbeit wurde im Rahmen des P-Seminars „Öko am RDG“ als Dokumentation einer schon geleisteten Arbeit (wie einer Seminararbeit oder anderweitigen Aktionen, die es an der Schule gab oder gibt) verfasst. Dadurch können in diesem Fall die Ergebnisse der Befragungen für jeden zugänglich gemacht werden, wodurch die Seminararbeit auch im Nachhinein noch eine Verwendung findet. Im besten Falle werden hiermit auch einige Leser*innen dazu angeregt, sich mit ihrem persönlichen ökologischen Fußabdruck näher auseinanderzusetzen.

Was ist der ökologische Fußabdruck?

Der ökologische Fußabdruck ist eine Messmethode, um nachzuvollziehen, wie nachhaltig ein Mensch lebt und somit ein sogenannter Nachhaltigkeitsindikator. Gemessen wird die Nachhaltigkeit dabei in vier Aspekten: der Ernährung, dem Wohnen, der Mobilität und dem Konsum. Zu diesen Themenbereichen werden den Befragten verschiedenen Fragen gestellt, um anschließend aus den Antworten zu errechnen, wie viele Erden der Menschheit zur Verfügung stehen müssten, wenn der jeweilige Lebensstil der Standard der gesamten Weltbevölkerung wäre. Dazu wird der errechnete Rohstoff- und Energieverbrauch in Landfläche umgewandelt und anschließend als Vielfaches der uns zu Verfügung stehenden nutzbaren Fläche dargestellt. Oft wird zudem angegeben, wie viele Tonnen CO2 die jeweilige Person pro Jahr direkt oder indirekt emittiert. Deutschlands Durchschnitt liegt derzeit bei 3 Erden, was den weltweiten Durchschnitt von 1,75 Erden deutlich übertrifft.

Die Befragung an der Schule

Um den ökologischen Fußabdruck des RDGs zu berechnen, wurden im Zeitraum 18.07.22 – 22.7.22 insgesamt 257 Schüler*innen der Jahrgangsstufen 5 – 11, sowie einige Lehrer*innen befragt. Genutzt wurden dabei die ökologischen Fußabdrücke der Umweltstation Augsburg, die zu jedem der vier Aspekte acht Fragen beinhalten. Auf jedem der 32 Füße steht dabei je eine Frage mit verschiedenen Antwortmöglichkeiten, die jeweils eine gewisse Punktanzahl bringen. Bevor die Teilnehmer*innen jedoch mit der Beantwortung der Fragen anfingen, sollten sie zunächst noch eine Einschätzung abgeben, wie ihr Ergebnis ausfallen wird und dieses notieren. Nachdem die Befragten schlussendlich ihre Punktzahlen zusammengerechnet und auf einem Zettel vermerkt hatten, konnte der ökologische Fußabdruck der Schulgemeinschaft des RDGs ausgerechnet werden.
(Beitragsbild: 1. Befragung an der Schule)

Die Auswertung der Daten

  • Durchschnittlich benötigte Erden aller Teilnehmer*innen: 2,34, wobei sich die Anzahl der Erden insgesamt zwischen 1 und 4 Erden bewegt à der Durschnitt der Schulgemeinschaft des RDGs fällt zwar besser aus als der Durschnitt Deutschlands insgesamt (3 Erden), ist jedoch immer noch deutlich höher als der weltweite Durchschnitt (1,75 Erden)
  • Klassenstufe: geringste Werte (mit durchschnittlich 2,08 Erden)
  • Klassenstufe und Lehrer*innen: höchste Werte (mit durchschnittlich 2,71 und 2,45 Erden)

Unterschied zwischen städtischen und ländlichen Gebieten:

Städtisch:

  • durchschnittlich 2,34 Erden
  • und 9. Klassenstufe: geringste Werte (mit durchschnittlich 2,13 und 2,2 Erden)
  • Klassenstufe und Lehrer*innen: höchste Werte (mit durchschnittlich 2,7 und 2,42 Erden)

Ländlich:

  • Durchschnittlich 2,31 Erden
  • Unterschiede der einzelnen Klassenstufen extremer
  • Klassenstufe: geringste Werte (mit durchschnittlich 1,5 Erden)
  • und 11. Klassenstufen: höchste Werte (mit durchschnittlich 3 und 2,78 Erden)

Einschätzungen:

  • Durchschnittliche Einschätzung: 2,56 Erden und somit schlechter als das eigentliche Ergebnis
  • Die meisten lagen in etwa richtig
  • Falsche Einschätzungen lagen zwischen 5 und 10 Erden oder bei 1

Tipps um seinen ökologischen Fußabdruck zu verringern

Wohnen und Energie

Im Bereich Wohnen sollte darauf geachtet werden überall wo es möglich ist Strom zu sparen. Die Möglichkeiten gestalten sich dabei recht vielfältig, da auch schon kleine Veränderungen eine Besserung zur Folge haben können, wie beispielsweise das Ausschalten möglichst vieler Geräte, anstatt diese nur in den Stand-By-Modus zu versetzten. Aber auch etwas aufwändigere Maßnahmen sind natürlich nützlich, wie zum Beispiel die langfristige Investition in LED-Lampen, die etwa 70% weniger Strom verbrauchen als Halogenlampen.
(Foto 2: Stromverbrauch in deutschen Haushalten
(Quelle: https://www.bdew.de/presse/pressemappen/faq-energieeffizienz/)

 

Ernährung

Um bei der Ernährung CO2 einzusparen, ist eine vegetarische Ernährung sinnvoll. Für beispielsweise 1kg Rindfleisch werden mehr als 15.000 Liter Wasser benötigt und aufgrund von Futter und Weideland für die Tiere wird eine große Menge an CO2 ausgestoßen. Die jedoch beste Option ist eine vegane Ernährung, die nebenbei noch tierfreundlicher ist. Dabei und auch bei einer nicht vegetarischen oder veganen Ernährung sollte man vor allem auf regionale und saisonale Nahrungsmittel setzen, da dies den Transport weitgehend einspart. Außerdem sollte man beim Kauf von Produkten bestmöglich auf Plastikverpackungen verzichten und auf Etiketten, die eine nachhaltige Produktion versprechen, achten.
(Foto 3: https://pixabay.com/de/photos/marktgem%c3%bcse-produzieren-ernte-6329164/)

Konsum und Freizeit

Eine gute Möglichkeit sein Leben nachhaltiger zu gestalten, ist bewusster mit dem Kaufen von (neuen) Klamotten umzugehen. Dabei bietet es sich in erster Linie an darauf zu achten nicht allzu oft neue Kleidung zu kaufen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist und seine Klamotten möglichst lange zu tragen. Doch auch direkt beim Einkaufen der Kleidung gibt es nachhaltige Alternativen. So lohnt es sich beispielsweise Klamotten in Second-Hand-Läden gebraucht zu kaufen, oder seine Kleidung von Herstellern zu kaufen, die ihre Produkte nachhaltig produzieren. Da die Klamottenherstellung weltweit rund 10% der Treibhausgasemissionen ausmacht, ist es durchaus wichtig in diesem Bereich auf einen nachhaltigen Konsum zu achten.
(Foto 4: Second Hand Schriftzug
(Quelle: https://pixabay.com/de/illustrations/secondhand-schriftzug-kleider-2353682/))

Mobilität

Im Bereich Mobilität gibt es ebenfalls Möglichkeiten CO2 einzusparen. Zum einen kann man, statt das Auto zu benutzen, Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen. Bei schlechtem Wetter oder weiteren Strecken kann man öffentliche Verkehrsmittel, wie Bus oder Straßenbahn nutzen. Auch durch den Verzicht auf regelmäßige Reisen mit dem Flugzeug oder sogar dem Schiff kann erheblich CO2 vermieden werden. Ebenfalls besteht die Möglichkeit mit Bekannten oder Freund*innen, die in dieselbe Richtung fahren müssen, Fahrgemeinschaften zu bilden, damit nicht jeder extra fahren muss, wodurch auch CO2 eingespart wird.
(Foto 5: https://www.dw.com/de/ab-wann-wird-die-luftfahrt-gr%C3%BCn/a-46363190)

Weitere Tipps

Die eben genannten Tipps decken jedoch nur einen geringen Teil dessen ab, was man für ein nachhaltigeres Leben tun kann, weshalb hier noch einige Links zu Webseiten aufgelistet sind, auf denen noch viele weitere Tipps zu finden sind.

 Wie groß ist der eigene ökologische Fußabdruck?

Online gibt es inzwischen viele verschiedene Rechner, mit denen sich der persönliche ökologische Fußabdruck ausrechnen lässt. Wir empfehlen diese zwei:

 Fazit

Den teils erschreckenden Ergebnissen, wie viele Erden durchschnittlich benötigt werden, nach zu urteilen, ist es dringend nötig die Umwelt zu schützen und nachhaltiger zu leben. In den Bereichen Mobilität, Wohnen und Energie, Ernährung und Konsum und Freizeit gibt es ausreichend Möglichkeiten die CO2-Emissionen zu reduzieren. Wenn sich jeder damit auseinandersetzt und seinen persönlichen Teil dazu beiträgt, haben wir gute Chancen unsere Erde zu retten.

Lea Eichenseer und Elsa Mittelbach vom P-Seminar „Öko am RDG“