Start eines Wetterballons am RDG

Am 18. Juli 2022 kam es zu einem einzigartigen Erlebnis auf dem Sportgelände des RDGs. Im Rahmen des MINT-Labs wurde in einer halbjährigen Vorbereitung von Schülerinnen und Schülern der Start eines Wetterballons vorbereitet, der mit einer an dem Ballon festgebundenen Sonde bis zu einer Höhe von knapp 38.000 Metern in die Stratosphäre fliegen soll.

Die Sonde war vollgepackt mit allerlei Technik. Drei Kameras filmten in verschiedene Richtungen den gesamten Flug, ein Datenlogger hat verschiedenste Messgrößen wie Flughöhe, Fluggeschwindigkeit, Temperatur, Luftdruck etc. aufgezeichnet und ein im 3D-Drucker selbstgedrucktes Gestell wurde mit Flüssigkeiten etc. bestückt, um die Eigenschaften der Stoffe bei den extremen Bedingungen zu untersuchen.

Gegen 8:45 wurde der Ballon, der aus einem Naturkautschuk-Latex-Gemisch besteht, mit ca. 4100 Litern Helium durch die Schüler unter Aufsicht von Herrn Pfister befüllt, so dass dieser beim Start einen Durchmesser von bis zu 2m hatte. Beim Aufstieg bis in die Stratosphäre würde dieser Durchmesser aufgrund des geringer werdenden Luftdrucks bis zu 10m anwachsen, bis er schließlich platzt. Der Ballon wurde nach der Befüllung luftdicht verschlossen und mit einer 5m langen Sicherheitsschnur verbunden, an dessen anderen Ende der rote Fallschirm befestigt wurde, der das sichere Landen der Sonde nach Erreichen der maximalen Flughöhe gewährleisten soll. Weitere 10m unter dem Fallschirm wurde dann die Sonde festgebunden.

Etwa seit 8:30 waren die Schülerinnen und Schüler damit beschäftigt die Technik nochmal zu überprüfen. Dazu gehörte die sichere Gewährleistung der Spannungsversorgung der Kameras, das sichere Senden der GPS-Geräte, das Formatieren aller SD-Karten sowie die Befestigung aller Geräte in der Sonde. Die zu untersuchenden Stoffe wurden im Gestell montiert sowie das Schullogo befestigt. Nach dem Messen des Gewichts der Sonde, welches ca. 1400 g betrug, konnte die nötige Heliummenge für den Flug endgültig bestimmt werden.

Gegen 9:30 kamen alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte des RDGs auf das Sportgelände und konnten den Start mitverfolgen. Allen Zuschauern wurde die Mission und die einzelnen Bauteile erklärt bis gegen 9:45 die Sonde zugeklebt und mit dem Fallschirm verknotet werden konnte. Mit Hilfe einer Sicherheitsschnur konnte ein langsames Auflassen des Ballons ermöglicht werden bis der Ballon schließlich gegen 10:00 das Gelände verlassen hat. Im Vornherein wurde der Augsburger Flugplatz über den Start informiert, um die Piloten darüber zu informieren.

Mit Hilfe einer App war es möglich die ungefähre Flugroute vorauszuberechnen. Demnach sollte die Sonde Richtung Süden fliegen und schließlich südlich von Marktoberdorf landen. Aufgrund der hohen Temperaturen an diesem Tag und der damit verbundenen Thermik ging der Flug aber deutlich länger. Etwa nach 3,5h Stunden ist die Sonde in einem ca. 15m hohen Baum bei Immenstadt gelandet und konnte erst zwei Wochen später durch einen Lehrer aus Immenstadt und seinem Kletterpartner geborgen werden.

Die Ergebnisse der Mission können sich sehen lassen und haben alle Erwartungen übertroffen. Alle Beteiligten waren überglücklich, dass alles reibungslos gelaufen ist.

Ein herzlicher Dank geht an die Hübschmann-Zhan Schule Shenyang für die finanzielle Unterstützung des Projekts. Vielen Dank an Herrn Schwarz, der mit Herrn Behr das Projekt zusammen betreut hat, aber leider wegen einer Coronaerkrankungen beim Start nicht anwesend sein konnte.

Allen Respekt unseren Schülerinnen und Schülern des MINT Labs, die eigenverantwortlich, zielgerichtet und motiviert das Projekt erfolgreich realisiert haben:

Kamila Trinkenschuh, Layla Alqawasma, Tim Leierer, Felix Laux, Stephan Mucke, Alexander Missy, Elias Boxler, Emilio Passaro, Maxim Kröker, Felix Laux, Viktor Sokolov, Jonathan Nick und Riccardo Knaier

Vielen Dank an Christian Winkler aus Immenstadt mit seinem Kletterpartner Marcel Debout für die Bergung der Sonde.

Zuletzt ein herzliches Dankeschön an die Schulleitung für das Ermöglichen und Unterstützen des gesamten Projekts.

Joachim Behr zusammen mit Stephan Schwarz für das MINT-Lab