O quoties obitum linguae statuere Latinae!
Tot tamen exequiis salva superstes erat.
(Immer von Neuem sagen sie tot die lateinische Sprache,
jedes Begräbnis jedoch hat sie gesund überlebt.)
Josef Eberle
Herzlich willkommen, salvete, liebe Leser bei der Fachschaft Latein!
Weltsprachen sind von großer Bedeutung und mit Latein lernt man eine solche. Latein war eine Weltsprache in der Antike und im Mittelalter noch die Sprache, in der sich Gebildete aus verschiedenen Ländern unterhalten konnten.
Dieser Bedeutung entsprechend ist Latein auch heute noch gegenwärtig: alle romanischen Sprachen leiten sich von Latein ab, zudem ist die deutsche Sprache sehr vom Lateinischen beeinflusst (familia – die Familie / instrumentum – das Instrument / summa – die Summe …).
Mit dem Erlernen von Latein erfahren wir darüber hinaus viel von der Kultur, die uns geprägt hat. Wir erfahren etwas über die Antike, eine Zeit, mit der wir auf Reisen (z.B. Italien, Frankreich, Türkei), aber auch in unserer Heimat immer wieder konfrontiert werden: Römerstädte in Deutschland (Augsburg: Ausgrabungen am Dom / Kempten: Cambodunum / Trier: Porta Nigra). In Trier gab es sogar von 1997 – 2012 eine römische Veranstaltung mit dem Titel „Brot und Spiele“, bei der man römisches Leben in echten römischen Gebäuden und Ruinen erleben konnte.
Und weil die Römer zu uns gehören, besuchen wir mit jeder unserer Jahrgangsstufen etwas „Römisches“, eine Ausgrabungsstätte oder ein Museum. Außerdem lassen wir selbst Latein mit einem „Dies Romanus“ lebendig werden.
Fachleiterin: Angelika Moßburger
Unsere Aktivitäten
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Warum Latein….?
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,
die Entscheidung, welche Fremdsprache man ab der 6. Klasse wählt, soll gut durchdacht sein.
Latein gilt als „tote“ Sprache, und ist doch so lebendig!
Latein ist nämlich nur insofern tot, als es heute nicht mehr zu den gesprochenen Sprachen zählt. Im Gegensatz zu den modernen Kommunikationssprachen gehört Latein zu den sogenannten Reflexionssprachen und leistet damit einen ganz entscheidenden Beitrag zur Entwicklung sprachlicher und kognitiver Fähigkeiten, und nicht zuletzt natürlich zum Ausbau einer breiten Allgemeinbildung und eines Grundverständnisses für die Säulen der europäischen Kultur.
1. Latein als Mutter der romanischen Sprachen
Latein lebt in allen europäischen Sprachen fort, es ist die Mutter der romanischen Sprachen (Italienisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Rumänisch). 60% des englischen Wortschatzes haben lateinische Wurzeln und 80% der Fremdwörter im Deutschen gehen auf das Lateinische zurück. Wer also Latein lernt, hat bewiesenermaßen einen erheblichen Vorteil beim Erlernen anderer (moderner) Fremdsprachen.
2. Latein als Basis für besseres Deutsch
Wer Latein lernt, lernt auch, das System Sprache an sich besser zu verstehen. Im Vordergrund des Lateinunterrichts steht das Übersetzen lateinischer Texte ins Deutsche. Dafür müssen treffende Begriffe und Worte im Deutschen gefunden werden. So schulen Lateiner immer auch gleichzeitig ihre Ausdrucksfähigkeit und Sicherheit in der deutschen Sprache. Tatsächlich schneiden Schulen mit Latein als erster Fremdsprache im jährlichen Deutschtest am Gymnasium in Bayern sogar um ein Vielfaches besser ab als andere!
3. Latein als intellektuelles und methodisches Training
Das Übersetzen lateinischer Texte erfordert stets genaues Hinschauen, Sätze müssen vorab strukturiert und sorgfältig untersucht werden. Jeder lateinische Satz ist quasi eine kleine Denksportaufgabe. Dieses methodische Vorgehen fördert somit die Konzentrationsfähigkeit, Sorgfalt in der Arbeitsweise sowie logisches und kombinatorisches Denken, ist also „Gehirntraining“ schlechthin.
4. Latein als Fundament der europäischen Kultur und einer breiten Allgemeinbildung
Alle zentralen Lebensbereiche unserer heutigen Gesellschaft – Politik, Recht, Gesellschaft, Philosophie, Religion – zeigen deutlich den Einfluss des römischen Denkens. Und nicht zuletzt leben antike Kunst und Architektur, vor allem aber die literarischen Erzählungen bis heute fort. Die spannenden Mythen der Antike sind ganz und gar nicht verstaubt, sondern liefern immer noch Ideen für Literatur (z.B. „Harry Potter“), Filme (z. B. „Troja“) oder Serien (z.B. die Netflix-Serie „Barbaren“). Wer sich mit so breit gefächerten Themen beschäftigt, baut auch ein breites Allgemeinwissen auf. Lateiner können Fragen, die bei Günther Jauch schon gestellt wurden, deshalb auch mühelos beantworten 😊
5. Latein als Voraussetzung für Studiengänge
Schließlich spricht noch ein ganz pragmatischer Grund für die Lateinwahl: Für viele Studiengänge sind das „Latinum“ oder „Lateinkenntnisse“ Zulassungsvoraussetzung, die an der Universität nachzuholen, viel Zeit und Aufwand erfordern würde.
Fazit:
Latein lebt- und wie! Latein ist die Sprache unserer Kultur, die Sprache der Philosophie und die Sprache der Mythen, summa summarum: die Sprache des Geistes und die Sprache der Schönheit, und es lohnt sich in jedem Fall, diese wunderbare Sprache zu lernen!
Lateinkenntnisse
Folgende Nachweise von Lateinkenntnissen können auf drei Niveaustufen über den Pflichtunterricht an der Schule erworben werden:
- Das Latinum ist erworben, wenn im Jahreszeugnis der Jahrgangsstufe 10 im Fach Latein mindestens die Note „ausreichend“ erzielt wurde.
- Gesicherte Lateinkenntnisse(= Kleines Latinum) sind erworben, wenn im Jahreszeugnis der Jahrgangsstufe 9 im Fach Latein mindestens die Note „ausreichend“ erzielt wurde.
- Lateinkenntnisse wurden in Jahrgangsstufe 8 bei mindestens Note „ausreichend“ im Jahreszeugnis erreicht.
Das Latinum kann zusätzlich über eine Feststellungsprüfung erworben werden, wenn geplant ist, die Jahrgangsstufe 10 an einer Auslandsschule zu verbringen.
Ansprechpartner
Fachschaftsleitung Latein
Angelika Moßburger StDin